Sieh dich um. Was machst du gerade? Wo bist du, warum bist du hier? Willst du das wirklich?
Wie oft nehmen wir unsere Umgebung, unsere Situation, unser Leben tatsächlich bewusst wahr?
Die Tage, Wochen und Jahre verfliegen. Ist wirklich schon wieder Freitag? Das frisch begonnene Jahr ist auch schon einen Monat alt und ehe wir uns versehen, ist dieses Leben vorbei und wir fragen uns, wo nur die Zeit geblieben ist und was wir eigentlich gemacht haben.
Je älter wir werden und je eingespannter wir sind, desto schneller verfliegt unser Leben. Wie lange uns damals 6 Wochen Sommerferien vorkamen – wie eine halbe Ewigkeit. Als Kind lebten wir im Moment, taten wonach uns gerade war und lebten in den Tag hinein.
Heute sind wir durchgetaktet. Wir leben in der Zukunft oder der Vergangenheit. Selten befindet sich unsere volle Aufmerksamkeit im Hier und Jetzt. Während wir gerade lesen, schreiben oder einfach nur grübeln, kreisen unsere Gedanken um Später: Was wir wohl noch essen werden, wem wir noch zurückschreiben müssen und was sonst noch alles auf der ToDo-Liste steht.
Wir werden darauf gepolt, in der Zukunft zu leben: Wo siehst du dich in 5 Jahren, was sind deine Ziele, wo willst du mal hin, Risiken müssen vorausgesehen werden und und und. Planen, planen, planen.
Auch wer viel reist, muss viel planen. Und wer plant, lebt zwangsläufig in der Zukunft. Gerade beim Reisen ist es aber doch so wichtig, den Moment zu erleben. Im Umkehrschluss bedeutet dies also, weniger zu planen! 🙂
Zurück im Alltag hat uns die Routine fest im Griff. Morgens auf die Arbeit, abends wieder heim – essen, schlafen, eventuell noch Sport und das war’s. Jeden Tag… und so plätschert unser Leben dahin. Nervt euch das nicht auch?
Träume haben wir, keine Frage. Häufig verfolgen wir sie aber nicht, sondern bleiben unbewusst in alten Mustern hängen. Zu anstrengend, zu neu, zu angsteinflößend, zu riskant, zu teuer… Ach, wenn wir uns die Mühe machen, uns Dinge bewusst auszureden, finden sich viele Gründe.
Wie doof oder? Warum machen wir uns nicht klar, was wir wollen und tun es einfach? Risiken bewusst in Kauf nehmen, Entscheidungen bewusst treffen, uns Herausforderungen bewusst stellen und den jeweiligen Moment intuitiv meistern.
Ganz nach dem Motto: „Love it, change it or leave it.“
Ich habe jedenfalls keine Lust mehr, mich von dieser unsichtbaren Kraft leiten zu lassen, die einen durch den Tag bringt, ohne das man ihn bewusst wahrnimmt. Viel lieber möchte ich diesen Tag aktiv selbst gestalten.
Und wenn dir mal wieder alles über den Kopf wächst, tritt in Gedanken einen Schritt zurück, zieh dich kurz aus der Situation heraus und betrachte sie von außen. Mir hilft das sehr, den Moment bewusster wahrzunehmen und die Lage neutraler einzuschätzen. Vor allem in emotionalen und stressigen Situationen.
Bewusster zu leben, bedeutet für mich also einerseits, den Moment aktiver wahrzunehmen und andererseits den Moment aktiver mitzugestalten, anstatt ihn einfach passieren zu lassen.
„Lebe jeden Tag, als wäre es dein letzter.“
Ein recht „abgedroschenes Zitat“, ich weiß, aber letztendlich ist es genau das, worum es geht. Mach, was dich glücklich macht und genieße den Moment. 🙂 Denn dieser Moment ist das einzige, was du gerade besitzt.
2 Antworten zu “8. Unbewusst leben”
[…] Pläne machen 5. Mich von der Angst ausbremsen lassen 6. Jammern 7. Egozentrisch sein 8. Unbewusst leben (in allen Hinsichten) 9. Verantwortung abgeben/Fremdbestimmt leben 10. Nur 2.000 Schritte am Tag […]
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Ein sehr schöner und kluger Artikel, den ich vollends unterstütze ☺
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