Während ich hier manchmal so sitze und meine Instantnudeln löffele, wird mir bewusst, dass ich zwar weg bin von Zuhause, dass es aber nicht immer was mit Urlaub zu tun hat…
…Oder wenn ich an einem extrem lecker riechenden Restaurant mit total einladender Atmosphäre vorbeigehe oder wenn ich abends im Hostel sitze und plane, statt in der nächsten Cocktailbar den Abend ausklingen zu lassen. Das sind die Momente, in denen ich merke, dass ich nicht im Urlaub bin – nein, beim Reisen muss man Abstriche machen. Es geht nicht immer alles. Man lernt, zu verzichten und Prioritäten zu setzen. 🙂 (Aber so ein Kuchen geht schon immer mal 😉 )
Hier habe ich für euch 11 weitere Aspekte zusammengetragen, die einen entspannten Urlaub von einer ereignisreichen Reise unterscheiden:
1. Das Wetter
Du buchst diesen einen 2-wöchigen Jahresurlaub. Wohlweißlich tust du das schon nicht in Deutschland, denn hier kann man sich ja auf kein Wetter verlassen. Welch riesen Enttäuschung (bzw. Abfuck) es dann am Ende ist, wenn in den 2 Wochen schlechtes Wetter ist! 😀 Nicht vorzustellen. Beim Reisen läuft das ungefähr so: Morgens aufstehen, aus dem Fenster schauen. Oh… Es regnet! JA! Können wir heute mal zu Hause bleiben und ohne schlechtes Gewissen die Füße hochlegen. 😀 Oder man geht raus… Wir sind ja nicht aus Zucker.
2. Das Gepäck
Mit dem Gepäck verhält es sich ungefähr so:
- 2 Wochen Urlaub – ca. 20 Outfits
- 20 Wochen Reise – ca. 2 Outfits
Naja, nicht ganz so dramatisch – aber es kommt dem Ausmaß der Herausforderung schon ziemlich nahe, der man sich beim Packen für eine Weltreise stellen muss. Mittlerweile kann ich gar nicht mehr verstehen, wie ich früher Angst hatte, dass ich über die 20kg komme mit meinem Riesenkoffer. Mein Backpack wiegt ca. 12,5 kg. Definitiv nicht einfach! Aber machbar… 5 Monate und nur eine Jeans im Gepäck. 😀 Hat geklappt… Am Besten ist es, wenn man einfach alles miteinander kombinieren kann! Gute Übung für angehende Minimalisten! 😉
3. Die Planung
Da ein Urlaub meist lange im Voraus mit viel Vorfreude geplant wird, kannst du es dann, wenn es soweit ist, sehr entspannt angehen lassen. Das ist ja auch Sinn und Zweck eines Urlaubs: Zu entspannen. Alles ist gebucht, geplant, organisiert. Los geht’s. Wir beschäftigen uns mit unseren Reisezielen meist erst, wenn wir vor Ort sind, da uns vorher das aktuelle Reiseland so sehr vereinnahmt. Wir leben sozusagen im Moment. Was aber zur Folge hat, dass so ziemlich jeden 2. Tag geplant werden muss: Unterkünfte buchen, Transportmöglichkeiten prüfen, Ausflüge vergleichen… etc. Nicht so entspannt 😉
4. Die Erholung
Wenn alles gemäß Plan gelaufen ist, kommt man entspannt und erholt aus dem Urlaub zurück. Wenn ich an Zuhause denke, dann würde ich mir am liebsten direkt nochmal 1 Woche Österreich hinterherbuchen – irgendwas, das ich kenne und nicht mehr erforschen muss. 😀 ABER… Beim Reisen stellt sich eine ganz andere Erholung ein. Gerade am Anfang einer Reise ist das Ende so weit entfernt, dass du gar nicht an Zuhause denkst. Du schaffst es, wirklich komplett abzuschalten. Das ist ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit!
5. … Dir
Im Urlaub wird häufig nicht so sehr aufs Geld geachtet. Frei nach dem Motto „Gönn dir“ – denken wir uns: „Ach, jetzt bin ich schon hier und es ist ja Urlaub…“ 😉 Beim Reisen läuft es eher nach dem Motto „Spar’s dir“. Viele Aktivitäten kosten aus unserer Sicht ein Vermögen, von dem wir teilweise 1 Woche essen oder 4 Übernachtungen bezahlen könnten. Aus diesem Grund wird auf einiges verzichtet. Auf was, darüber machen wir uns viele Gedanken, denn man würde ja am Liebsten alles haben. 😉 Gute Schule, um Prioritäten setzen, zu lernen!
6. Die Ernährung
Im Urlaub zu kochen, war für mich eher unvorstellbar. Ich liebe es, essen zu gehen und mache es Zuhause auch zu gerne. Aber im Urlaub natürlich erst recht. Kleine Restaurants und Cafés auskundschaften. Das ist für mich Number One Programmpunkt. Umso schwerer fällt es mir beim Reisen, dieser Leidenschaft nicht nachgehen zu können. Zumindest nicht ständig. Gut… Es wäre ja auch etwas dekadent, 5 Monate lang, jeden Tag essen zu gehen 😀 Deshalb verhält es sich beim Reisen wie Zuhause. Es wird der nächste Supermarkt gesucht, eingekauft und gekocht.
7. Die Unterkunft
Ganz klar: Hotels sind beim Reisen selten im Budget. (Es sei denn, man findet Megasonderangebote) Also müssen Alternativen her. Campen, Hostels, Airbnb und auch Couchsurfing sind hier günstigere Möglichkeiten. Oft nicht so komfortabel, aber man gewöhnt sich schnell an den neuen Standard. 🙂 Zudem hatten wir so immer die Möglichkeit, zu kochen und viele neue Leute kennenzulernen.
8. Die Gesellschaft
Eins steht fest: Im Urlaub haben wir noch nie so viele Menschen kennengelernt wie beim Reisen. Ob sich im Hostel per Eigendynamik auf einmal Gruppen von 10 oder mehr zusammenfinden und feiern oder ob du beim Hitchhiken oder in Airbnbs mit Locals in Kontakt kommst und tolle Insider erfährst, beim Reisen steht der Kontakt zu anderen extrem im Fokus. Und meist lernt man Menschen kennen, mit denen man direkt auf einer Wellenlänge ist. Denn schließlich sind wir ja alle am Reisen und das meist aus ähnlichen Gründen. (Zu dieser Sache mit der Selbstfindung gibt es dann noch einen separaten Beitrag 😉 ) Was beide gemeinsam haben: egal ob Urlaub oder Reisen – Deutsche sind überall. 😀
9. Als Paar
Man sagt ja schon, dass Urlaube eine Beziehungsprobe sein können – an der so manches Paar scheitert. Was bitte ist denn dann eine Reise??? Eine Probe für’s Leben! 24/7 – 5 Monate am Stück. Also, wer sich danach noch liebevoll in die Augen schauen kann – der hat’s womöglich geschafft. 🙂
10. Der Alltag
Dem Alltag entfliehen. Dieser Aspekt bildet für beide die Basis. Urlaub sowie Reisen. Während dir das beim Urlaub gelingen kann (wenn du gut im Abschalten bist), stellt sich beim Reisen nach einer gewissen Zeit auch wieder ein Alltag ein. Der Reisealltag. Nach einer Weile stehst du morgens auf und guckst dir wie selbstverständlich das nächste Naturspektakel Neuseelands an oder erkundest den nächsten hippen Stadtteil Tokyos. Ein Highlight jagt das andere. Hallo! Aufwachen… Oh, ich schlaf ja gar nicht. Man muss sich das immer mal wieder vor Augen führen, wie besonders es ist… Dass man das hier alles sehen kann. Jeden Moment bewusst genießen und dankbar sein. Den Alltag schätzen lernen – auch Zuhause eine Herausforderung.
11. Die Sache mit dem deutschen Brot
Vom Alltag zu entfliehen, bedeutet auch mal Abstand von Zuhause zu genießen. Dabei kommt man nicht immer in den Genuss, zu merken, wie toll es Zuhause eigentlich ist. Oder dieses Gefühl, wenn man eine deutsche Bäckerei sieht und schier ausflippen möchte, weil man schon soooo lange kein gescheites Brot mehr zwischen den Zähnen hatte. Das Vorurteil ist wahr und da sind sich alle Reisenden einig – Deutsches Brot wird am Meisten vermisst. 😀 Daneben wird einem noch vieles Andere bewusst: Was einem fehlt, was man Zuhause alles hat und wie schön es eigentlich ist, man vermisst Familie und Freunde, aber beginnt auch alles mal mit ein wenig Abstand zu betrachten. Wie man so schön sagt: Man lernt die Dinge erst zu schätzen, wenn man sie nicht mehr hat.
Deutsches Brot – wir sehen uns bald! Und euch natürlich auch! Freuen uns schon! :-*
Eine Antwort zu “Urlaub vs. Reisen – die kleinen Unterschiede”
[…] Schließlich sollte es ja der Urlaub vom Urlaub werden und wir wollten nicht wieder von einer Attraktion zur nächsten eilen. (Urlaub kann man eine solche Reise eigentlich sowieso nicht nennen. 😀 Wo der feine Unterschied liegt, erzähle ich euch im nächsten Beitrag) […]
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