4h INLANDSflug… und das war nur von der westlichen Mitte zur östlichen Mitte. Dieses Land – diese Entfernungen. Fliegt man bei uns 4h, wird sicherlich eine andere Sprache gesprochen, wenn man aussteigt. Ausnahmsweise war es hier diesmal auch so. Der Kulturschock blieb nicht aus.
Jeder spricht französisch, es steht auf einmal überall alles auf französisch, ich versuche mein Französisch und am Ende landen wir alle wieder bei englisch. So ungefähr. Also… Sie können englisch. Um so verwunderlicher, dass selbst das internationale Stopp-Schild hier übersetzt wurde.
Ich erreichte die Stadt in der Dunkelheit und hatte noch ein gutes Stück vom Bus zum Hostel mit all meinem Gepäck zu laufen. Doch wider Erwarten war ein fröhliches Treiben auf den Straßen, keine krummen Gestalten. Das ließ mich direkt entspannen.
Das Hostel (Auberge Alternative) war wirklich super cool und im (standesgemäß gebuchten) Pink Dorm gab es in den unteren Betten sogar Vorhänge. Welch ungewohnte Privatsphäre. 🙂
Meinen ersten Tag verbrachte ich bei einem sonnigen Spaziergang in Vieux Montréal, wo mich gleich der nächste Kulturschock erwartete.
Ich schlenderte so über den Vieux Port und machte ein Foto, als mich ein Mann (Ich bin mir immer noch unsicher, ob das wirklich passiert ist) ansprach und fragte, ob ich die Stadt besuche (auf französisch natürlich 😉 ) Was sich daraus entwickelte, kann ich nicht beschreiben. Ich glaube, ca. 45 Minuten später bin ich weitergegangen und habe versucht, es Revue passieren zu lassen: Über 1.001 Tipp, was man sich wo in Montréal anschauen kann, über Insiderstories zu einigen Gebäuden, hin zu Lebensweisheiten und netten Worten von einem Fremden. Wie kann man denn bitte so freundlich sein?
Die nächste kommunikative Gelegenheit ließ nicht lang auf sich warten. Ganz ruhig und entspannt wollte ich in einem Seitengässchen etwas zu Mittag essen. Wäre da nicht dieser andere Tisch mit nur einer Person gewesen. Er hat sich dann mal prompt an meinen Tisch gesetzt und es wurde wieder über das Leben sinniert. Hallo? Wo bin ich denn hier gelandet? 😀
Ich muss sagen. Eine sehr inspirierende Erfahrung für jemanden, der deutsche Scheuklappen gewohnt ist.
Der Sonnenuntergang vom alten Hafen rundeten den Tag ab. (Der Mond 🙂 )
Am Abend gab es bei der Movie-Night im Hostel noch „Catch me if you can“ auf englisch mit französischem Untertitel. Auch eine interessante Erfahrung.
Am nächsten Tag habe ich mal wieder eine „Bergwanderung“ gemacht 😉 und zwar auf den Hausberg Mont Royal mit einer wunderschönen Aussicht.
Eine etwas komische Erfahrung war das Dinner for one am Abend. Ich war ja schon häufig allein etwas zu Mittag essen, aber abends gehen alle Pärchen essen. Das hatte ich verdrängt und mich dann mal kurz alleine gefühlt. 😦
Ein Besuch auf dem täglichen Markt Jean Talon darf in Montréal nicht fehlen. Hier gibt es alle Leckereien, die man sich vorstellen kann.
Ich bin der Meinung, ich habe die leckerste gefunden! 😀 Nomnom… (Waffeln mit frischen Erdbeeren und Sahne – dazu ein Schokofondue^^ und eine heiße Schokolade)
Sooo… Genug von der Stadt und genug gegessen. Ich muss wieder in die Natur. Außerdem soll ja noch der Indian Summer irgendwo auf mich warten. 🙂