„Gehversuche“ ist mittlerweile leicht untertrieben. Es „läuft“ ja schon ganz gut mit meinen immerhin 60 Kurseinheiten, die ich bisher halten durfte. 🙂 Von Level 1, über 2, bis hin zu Power Yoga 3, Rückenyoga, Privatkurse und einem 11er Kurs ist alles dabei. Unglaublich oder?
Was ein Kickstart! Ich kann nicht oft genug betonen, wie unendlich dankbar ich für diese Chance war, direkt nach meiner Ausbildung meine ersten Kurse zu geben. Vielen Dank an meine Mama, an YOGAwelten (früher Satyaseva) und meine liebe Marisa, die mir das ermöglichten.
Gott weiß, wie lange es gedauert hätte, wäre dies nicht so gekommen. Vor lauter Zweifel daran, ob ich schon bereit für die große Yogawelt bin, hätte sich das sicherlich noch arg lang hingezogen. 😀
Ebenso dankbar bin ich dafür, dass ich die ersten drei Wochen nebenher keinen anderen Job hatte. Denn ich weiß nicht, wie ihr euch das vorstellt, aber man ist nun mal ein Lehrer und wenn man qualitativ guten Unterricht halten möchte, braucht dies seine Vorbereitungszeit.
Stundenlang bereitete ich die ersten Yogaklassen vor. Unglaublich aufregend. Und da ging ein anderer Traum in Erfüllung. Konzeptionell arbeiten. Ich liebe es… Am Liebsten würde ich nur Themenstunden halten im Yoga… Geil 😀
Wer mich kennt, weiß dass ich es liebe zu tanzen. Aber singen… hat mich wahrscheinlich noch keiner gehört. Umso erstaunlicher ist es, dass ich direkt in den ersten Stunden über meinen Schatten sprang und zumindest das „Om“ zu Beginn und Ende meiner Stunde in den Raum „hinausschmetterte“. Also… für meine Verhältnisse. 😉
Das Mantra-Singen in der Ausbildung hat mir tatsächlich die „Angst“ vorm Singen genommen. Bisher habe ich jedoch noch keine Mantras gesungen im Unterricht… Naja, eins nach dem anderen. 🙂
Die ersten Stunden wird man wahrscheinlich nie vergessen. Es fühlt sich an, wie ein Auftritt, als hätte man Lampenfieber. Hatte ich wohl auch… oder hab ich immer noch manchmal. ^^ Aber gehört ja bekanntlich dazu, vor allem wenn es gut werden soll. Und dann sitzt man da und alle gucken einen erwartungsvoll an und du musst was sagen. 😀 Es hat bis jetzt erstaunlich gut funktioniert, worüber ich (alter Perfektionist) überglücklich bin.
Eine Lektion musste ich jedoch direkt zu Beginn lernen: „Nimm es nicht persönlich.“ Menschen sind verschieden. Menschen haben Launen. Menschen sind eben menschlich. Und wenn jemand von einem gestressten Tag ins Yoga kommt und ein Gesicht zieht, kannst du das manchmal nicht ändern. Und du kannst sie nicht alle haben: Es wird immer Menschen geben, die du mit deinem Yoga-Stil nicht erreichst und das ist ok so. Ach ja… Yogalehrerin zu sein, ist eine gute Schule für mich, sich selbst auch so anzunehmen wie man ist. 🙂
Man lacht auch viel über sich selbst… Vor allem wenn man mal wieder sinnfreie Ansagen von sich gibt, die mit deutsch nicht viel zu tun haben. Es ist eben auch sehr ungewohnt, plötzlich 1,5h lang das „Sagen“ zu haben. ^^
Während ich zu Beginn noch etwas herumprobierte mit Unterrichtsstrukturen, habe ich mittlerweile eine für mich stimmige gefunden. Aber es ist ja bekanntlich nichts in Stein gemeißelt und so versuche ich neben meinen Stunden auch immer mal wieder in andere Yoga-Unterrichte zu schnuppern und mich inspirieren zu lassen. Und die nächste Yoga-Weiterbildung findet schon im März statt… 🙂 Seid gespannt.
Letztendlich wird es für mich das Erfolgserlebnis Number 1 bleiben, wenn meine Schüler den Raum mit einem verklärten und entspannten Lächeln verlassen.
In diesem Sinne: Om Shanti ❤
Bis bald,
eure Angelina
(Foto von Marc Wittenborn für YOGAwelten)