Vancouver Island – ein wildes Fleckchen Erde. Hier treffen RegenwĂ€lder auf den tosenden Pazifik, laufen BĂ€ren ĂŒber StraĂen und hĂŒpfen Lachse flussaufwĂ€rts. Mittendrin – 2 planlose MĂ€dels und ein Auto. (Mehr erfahrt ihr auch hier: The Vancouver Island Experience â Part 1 )
Erster Halt unserer Weiterreise war Port Hardy, ganz im Norden der Insel. Auf dem Weg ist uns ein kleiner sĂŒĂer SchwarzbĂ€r vor dem AutoÂ ĂŒber den Highway gelaufen. Das wĂ€re dann wohl ein etwas anderer Wildschaden geworden als in Deutschland. Zum GlĂŒck ist jedoch alles gut gegangen – bis darauf, dass wir jetzt noch mehr Angst hatten, einem BĂ€ren zu begegnen.
Port Hardy lag buchstĂ€blich am A… der Welt. Wir kamen im Hostel an, vor dem kein einziges Auto parkte. Hier öffnete uns ein Ă€lterer Herr die TĂŒr in ein GebĂ€ude, das aussah wie ein ehemaliger Knast, der mit etwas Trash dekoriert wurde. Er – ĂŒberforsorglich – kam uns am Anfang wirklich gruselig vor und fragte zu aller Verwunderung, was wir hier eigentlich machen wĂŒrden. Zu dieser Zeit scheint man nur aus bestimmten GrĂŒnden nach Port Hardy zu reisen, jedoch nicht als Tourist. Zudem warnte er uns vor den BĂ€ren und wir sollten bloĂ nicht nach Einbruch der Dunkelheit das Haus verlassen. ^^ Als wir abreisten, wussten wir jedoch, dass er es wirklich nur gut mit uns meinte. Unser Highlight in Port Hardy war das super frische Sushi mit lokal gefangenem Lachs. Mmh… Sowas Samtiges habe ich noch nicht gegessen. Grandios!
Die gĂ€hnende Leere sollte nicht aufhören. In Port Alice weiter sĂŒdlich wollten wir am nĂ€chsten Tag gerne wandern gehen. Die Touristeninfo hatte jedoch schon geschlossen, weil die Saison bereits beendet war. Wir zwei MĂ€dels waren natĂŒrlich extrem gut vorbereitet. Haha… Nicht. Nachdem wir in einer versteckten Bibliothek an eine Map gelangten, haben wir uns den Marble River Trail und die Little Huson Caves als Ausflugsziele ausgesucht.
Ja, genau… wir haben eine Map gefunden. An dieser Stelle möchte ich nochmal betonen, dass wir ohne Navi unterwegs waren. đ
Den Marble River Trail sind wir nicht ganz durchgelaufen, weil wir die ganze Zeit Angst vor den BĂ€ren hatten. đ Dabei war der Wald dort wunderschön und das leicht verregnete Wetter trug sein Ăbriges zu der AtmosphĂ€re bei.
Die Little Huson Caves waren mega abenteuerlich. Nicht nur das Naturschauspiel selbst, sondern vor allem die Fahrt dorthin. Auf Vancouver Island sind nĂ€mlich viele StraĂen gar nicht geteert, sondern geschottert. Haha… Fahr mal 16km Schotterpiste (wir haben eine Stunde gebraucht). Wir waren beide froh, als das Auto heile wieder auf dem Highway fuhr. Die Caves waren mitten im Dickicht versteckt und als wir sie dann entdeckten, waren wir von dieser riesigen traumhaft schönen Höhle verzaubert. Ein magischer Ort.
Es wurde schon dunkel, als wir die Caves hinter uns lieĂen. Der angepeilte Schlafort war aber noch 300 km entfernt. (Oh man… diese Entfernungen đ ) Das war uns zu weit und so entschieden wir, uns eine Bleibe und bevorzugt ein Pizzarestaurant in Sayward zu suchen. Im Dunkeln war das nicht allzuleicht und auch nicht ohne Internet und auch nicht, weil der Ort anscheinend einfach nicht viel zu bieten hatte. Nach langem Suchen steuerten wir eine Bar an, in der man Leute sah. Und kaum hatten wir die Einfahrt passiert, sahen wir ein Schild, das Pizza anpries. Yeah… Da hat uns jemand zugehört. đ AuĂerdem handelte es sich um ein Hotel. Klingt doch gut, da wir zu dem Zeitpunkt noch keine Unterkunft gebucht hatten. Aber irgendwie hatten wir nach dem abenteuerlichen Tag noch nicht genug und wollten etwas Geld sparen…. Wir haben also im Auto geschlafen. Abenteuer! Da der nette Kellner wohl Mitleid mit uns hatte, hat er klargemacht, dass wir das Bad des Hotels mitbenutzen dĂŒrfen und auch dort auf dem Parkplatz schlafen können. Merci.
Etwas verspannt und leicht schlĂ€frig steuerten wir am nĂ€chsten Tag erstmal die nĂ€chste Tankstelle fĂŒr einen CafĂ© an. Heute waren wir schon etwas besser vorbereitet und hatten uns Campbell River als Ausflugsziel ausgesucht. Dort geborene Lachse kehren auch dorthin zurĂŒck, um zu laichen und dann zu sterben. Das ist wirklich nicht so nett von Mutter Natur – aber gut, wir wollten uns das anschauen und das kann man am Besten im Herbst. Bingo! Auf einem Trail am Fluss haben wir dann einige tote Lachse im Wasser liegen sehen, aber auch halbverdaute am Wegesrand… (Nase-zuhalten) NatĂŒrlich hat uns die Angst, einen BĂ€r zu treffen, wieder stetig begleitet, aber auĂer dessen Essensreste haben wir wieder keinen getroffen.
Ebenso in Campbell River haben wir die Elk Falls besichtigt. Ein 27m hoher Wasserfall mit einer ziemlich hohen HĂ€ngebrĂŒcke darĂŒber. Hallo Höhenangst! đ Ja hallo… Tadaaa… ich habe sie bezwungen! Und man konnte auch noch durch den Boden durchgucken. Ahhhh…
In Cumberland haben wir unsere Insel-Rundreise dann beendet. Die nĂ€chsten Schritte mussten geplant werden und so haben wir den ganzen Abend damit verbracht, zu recherchieren und zu buchen. Auch das gehört zum Backpacker-Leben… je nachdem, wie oft man den Ort wechselt, muss doch ganz schön viel geplant werden. đ
So… und jetzt ab auf die FĂ€hre nach Vancouver! Bye Vancouver Island!
Eine Antwort zu “The Vancouver Island Experience – Part 2”
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